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EDUARD BARGHEER

Biographie

Eduard Bargheer, geboren am 25. Dezember 1901 in Finkenwerder, einem kleinen Fischerdorf bei Hamburg, zählt zu den bedeutenden Vertretern der europäischen Moderne. Er wuchs in einer kunstliebenden Familie auf, was seine frühe Begeisterung für die Malerei weckte. Schon in jungen Jahren zeigte er Talent im Zeichnen und Malen, was dazu führte, dass er an der Kunstgewerbeschule in Hamburg studierte. Die Jahre seiner Ausbildung und frühen Schaffensperiode waren geprägt von einer intensiven Auseinandersetzung mit den verschiedenen Strömungen der modernen Kunst, insbesondere dem Expressionismus.


In den 1920er Jahren reiste Bargheer viel, vor allem nach Italien und Paris, wo er mit den Werken der Avantgarde in Berührung kam. Diese Reisen beeinflussten seine Kunst nachhaltig und führten zu einer deutlichen Entwicklung in seinem Stil. Besonders seine Aufenthalte in Italien, die ihn immer wieder nach Ischia und in andere Teile des Landes führten, prägten seine Malerei. Er ließ sich 1935 für einige Jahre in Positano nieder, wo er in engem Austausch mit anderen Künstlern und Intellektuellen lebte. Während des Zweiten Weltkriegs kehrte er nach Deutschland zurück, wo er zunächst als Soldat diente, jedoch aufgrund seiner künstlerischen Arbeit bald in der Kulturabteilung der Wehrmacht tätig war. Nach dem Krieg ließ sich Bargheer in Hamburg nieder, behielt jedoch eine enge Bindung zu Italien bei.


Bargheers Kunst lässt sich in zwei Hauptphasen unterteilen: die expressionistische Frühphase und die spätere Periode, in der sein Stil sich einer abstrakten, geometrischen Formsprache zuwendet. Seine Werke zeichnen sich durch klare Linien, harmonische Farbkombinationen und eine starke Lichtwirkung aus. Besonders berühmt sind seine Landschaftsdarstellungen und Stadtansichten, die von der mediterranen Lebensweise und dem Licht Südeuropas inspiriert sind. Werke wie „Ischia – San Angelo“ oder „Positano“ gehören zu seinen bekanntesten Bildern.


Seine Arbeit wurde in zahlreichen renommierten Galerien und Museen ausgestellt, darunter die Kunsthalle Hamburg, das Museum Folkwang in Essen, und das Städel Museum in Frankfurt. Auch international fand seine Kunst Beachtung; so wurden seine Werke in Galerien in Paris, London und Rom gezeigt. Bargheer war zudem Teilnehmer der documenta I (1955) und der documenta II (1959) in Kassel, was seinen Rang als international anerkannter Künstler unterstreicht.
Bargheer war stark von der italienischen Renaissance und dem französischen Impressionismus beeinflusst, was sich in seiner Vorliebe für klare Kompositionen und lebendige Farben zeigt. Künstler wie Paul Cézanne und Henri Matisse, deren Werke er während seiner Zeit in Paris studierte, prägten seine Entwicklung maßgeblich.


Eduard Bargheer starb am 1. Juli 1979 in Blankenese, Hamburg. Sein Werk lebt jedoch weiter und wird bis heute in bedeutenden Museen und Ausstellungen präsentiert. Seine Gemälde, Aquarelle und Druckgrafiken sind wertvolle Zeugnisse einer künstlerischen Auseinandersetzung mit Licht, Farbe und Form, die weit über seine Zeit hinaus Wirkung zeigt. Bargheer hinterließ ein beeindruckendes Œuvre, das ihn als einen der herausragenden Maler der deutschen Moderne etabliert.

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