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Lyonel Feininger

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Vita

Lyonel Feininger, geboren am 17. Juli 1871 in New York City, war ein bedeutender deutsch-amerikanischer Maler, Grafiker und Karikaturist. Feininger gilt als eine zentrale Figur der Klassischen Moderne und hatte einen maßgeblichen Einfluss auf die Entwicklung des Expressionismus und des Kubismus in Deutschland.

Frühes Leben und Ausbildung

Feininger wurde in eine musikalische Familie geboren; seine Eltern waren deutsche Einwanderer, und er wuchs zweisprachig auf. Im Alter von 16 Jahren reiste er nach Deutschland, um an der Königlichen Akademie in Berlin Kunst zu studieren. Anschließend setzte er seine Studien in Paris an der Académie Colarossi und der Académie Julian fort. Feininger begann seine Karriere zunächst als Karikaturist und Illustrator und arbeitete für bekannte Zeitschriften wie „Harper’s Bazaar“, „Chicago Tribune“ und „Ulks“.

Künstlerische Entwicklung und Einflüsse

Um 1907 wandte sich Feininger der Malerei zu und wurde bald ein wichtiger Teil der deutschen Kunstszene. Er war eng mit Künstlern der Berliner Secession verbunden und wurde 1919 von Walter Gropius als einer der ersten Meister ans Bauhaus in Weimar berufen. Dort lehrte er zunächst als Formmeister für Grafik und Drucktechniken, bevor er sich mehr und mehr auf die Malerei konzentrierte. Seine Arbeiten aus dieser Zeit zeigen Einflüsse des Kubismus, die sich in seiner charakteristischen kristallinen Struktur seiner Kompositionen widerspiegeln.

Feininger war eng mit Künstlern wie Wassily Kandinsky, Paul Klee und Franz Marc verbunden. Besonders die Begegnungen mit Kandinsky und Klee am Bauhaus waren prägend für seine künstlerische Entwicklung. Zusammen mit diesen Künstlern beeinflusste er die Bauhaus-Bewegung maßgeblich und trug zur Verbreitung der Ideen der Klassischen Moderne bei.

Bedeutende Werke und Ausstellungen

Zu den bekanntesten Werken Feiningers zählen „Gelmeroda XI“ (1926) und „Die Brücke II“ (1913). Diese Werke verdeutlichen seine Vorliebe für Architekturmotive und seine einzigartige Fähigkeit, Licht und Raum in geometrischen Formen darzustellen.

Feininger war auf zahlreichen wichtigen Ausstellungen vertreten, darunter die „Erste Ausstellung der Blauen Vier“ in New York 1925, eine Künstlergruppe, die er zusammen mit Kandinsky, Klee und Alexej von Jawlensky gründete. Seine Werke wurden außerdem in großen Museen und Galerien weltweit ausgestellt, darunter die Nationalgalerie in Berlin, das Museum of Modern Art in New York und die Galerie Neue Meister in Dresden.

Bedeutung für die deutsche Kunstgeschichte

Lyonel Feininger spielte eine zentrale Rolle in der Entwicklung der Moderne in Deutschland. Seine Arbeiten am Bauhaus und seine innovative Verbindung von kubistischen und expressionistischen Stilelementen machten ihn zu einem wichtigen Wegbereiter der abstrakten Kunst. Obwohl Feininger 1937 von den Nationalsozialisten als „entarteter Künstler“ diffamiert wurde und zahlreiche seiner Werke aus deutschen Museen entfernt wurden, hatte er bereits zuvor einen bedeutenden Einfluss auf die Kunstszene.

Nach seiner Emigration in die USA 1937 lehrte Feininger an der Art Students League in New York und setzte seine künstlerische Arbeit bis zu seinem Tod im Jahr 1956 fort. Heute wird er als einer der wichtigsten Vertreter der Klassischen Moderne angesehen, dessen Werk eine Brücke zwischen europäischer und amerikanischer Kunst schlug.

Feiningers Bedeutung für die deutsche und internationale Kunst ist unbestritten. Seine Werke sind in den bedeutendsten Museen weltweit vertreten, und sein Einfluss auf die Entwicklung der modernen Kunst wird auch heute noch hochgeschätzt.

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